SONNENFLÖTE
Aus geöltem Birnbaum.
Tonumfang: d", e", g", a", h", d''', e'''
Die Sonnenflöte
Die Idee zur tiefen Version der Sonnenflöte in 432 Hz kam Norbert Thomen nach vierzehn Jahren Beschäftigung mit der von Rudolf Steiner für die kleinen Kinder (bis etwas zum neunten Lebensjahr) vorgeschlagenen Pentatonik. Wenn kleinere Kinder von sich aus singen, finden sie oft zu Tonfolgen, die man mit dem Fachausdruck Pentatonik bezeichnen kann. Pentatonik bedeutet eine Folge von 5 Tönen. Wenn man zum Beispiel nur auf den schwarzen Tasten des Klavier musiziert, benutzt man eine pentatonische Skala.
Das Typische dafür ist das Fehlen von Halbtonschritten. Wir sind es gewohnt mit sieben verschiedenen Tönen (Diatonik) und mit den Halbtonschritten umzugehen. Wenn man eine pentatonische Melodie mit einer diatonischen vergleicht und sich intensiv hineingehört hat, wird man die pentatonische Melodie als freier, offener und die Diatonik als fester erleben. Die pentatonische Melodien ist sozusagen den Himmel, dem Kosmos noch näher als die diatonische Tonfolge ist. Nun erklärt es sich, weshalb pentatonische Tonfolgen dem Wesen der kleinen Kinder mehr entsprechen als diatonischen Melodien in Dur oder Moll. Die kleinen Kinder sind noch nicht so festgelegt. Sie sind sozusagen den Himmel noch näher als der erwachsene Mensch, der schon viel festgelegte ist als das Kind.
Auch auf den weißen Tasten des Klavieres läßt sich pentatonisch musizieren - zum Beispiel dann, wenn man die Töne c und f wegläßt und nur die Töne d, e, g, a, h verwendet. Gerade diese Töne wurden von Rudolf Steiner für die kleineren Kinder empfohlen.
Wie ist die Pentatonik aufgebaut?
Wenn man die Töne d, e, g, a, h in Quinten übereinander aufbaut, kommt man zu einer bestimmten Reihenfolge: G,D,A,E,H. Im Zentrum dieser Tönen steht der Ton "a". Ordnet man die Töne die d,e,g,a,h, in einen Kreis hinein und zieht dann die Verbindungslinien vom G über D; A, E zum H, so entsteht ein Pentagramm, an dessen Kopf (Spitze) sich der Ton A befindet. Dem Ton a kommt innerhalb der 5 pentatonischen Töne offenbar eine zentrale Bedeutung zu. Das wird noch deutlicher, wenn man diese Töne in die engste Lage bringt und dann von A aus die Tonschritte (Intervalle) untersucht. Von A aus spiegeln sich die Intervalle: Nach unten eine große Sekunde, dann eine kleine Terz; ebenso nach oben: erst eine große Sekunde, dann eine kleine Terz. Nur vom Ton A ausgehend spiegeln sich die Intervalle, von einem der anderen Töne ausgehend entsteht keine Intervallspiegelung. Auf dem Hintergrund dieses Phänomens kann man zu der Einsicht kommen, dass dem Ton A innerhalb der 5 pentatonischen Töne eine besondere Bedeutung zukommt.
Rudolf Steiner ordnete alle sieben Töne den verschiedenen Planeten zu:
So wurde von ihm:
der Ton E mit dem Jupiter
der Ton G mit den Saturn
der Ton A mit der Sonne
der Ton H dem mit dem Mond
und der Ton D dem Merkur zugeordnet.
(Auch Sonne und Mond werden in diesem Zusammenhang als Planeten bezeichnet.)
Es handelt sich bei den fünf pentatonischen Tönen e,g,a,h,d offenbar um eine Sonnenskala, in deren Zentrum der Sonnenton A steht. Ihm kommt in unserem Planetensystem eine zentrale Bedeutung zu. Auf diese Weise kommen wir der Frage näher, weshalb Rudolf Steiner gerade diese Töne für die kleinen Kinder vorschlägt. Diesen Gedanken kann man aber auch in der Art und Weise berücksichtigt sehen, wie man die Töne in einem Lied anwendet.
Beispiel: Vom Ton A ausgehend wird dieser Ton umspielt, um am Ende wieder zu ihm zurückzukehren. Das sonnenhafte der Töne kommt auf diese Weise stark zum Ausdruck.
Diese Erfahrungen brachten mich dazu, für sechs-jährige Kinder eine leicht spielbare Flöte entwickeln zu lassen: die Sonnenflöte. Die Töne sind in der Reihenfolge d, e, g, a, h, d, e gebracht. Der tiefste Ton ist das "d" der höchste das "e" und in der Mitte liegt der besondere Ton "A". Sie ist einfach zu spielen und eignet sich besonders für sechsjährige Kinder. Da die sechsjährigen noch hohe Stimmen haben, ist der Tonumfang auch gut zum Singen geeignet.
Noch ein weiterer Gesichtspunkt floß in die Entwicklung dieses Instrumentes ein. Rudolf Steiner empfahl für das "c" eine Tonhöhe von 128 Hz. Das entspricht einer Schwingungszahl von 432 Hz für das "A". Diese Tonhöhe ist tiefer als diejenige, mit der heutzutage gewöhnlicherweise musiziert wird. Tonfolgen, die auf dem C = 128 Hertz beziehungs-weise auf dem A = 432 Hertz aufgebaut sind, können therapeutisch wirken.
Ich selber habe als Eurythmiebegleiter mit dieser Tonhöhe positive Erfahrungen machen können. Wenn ich dagegen auf einem Klavier musizierte, daß auf A = 440 Hertz eingestellt war, konnte sich bemerkten, daß bei Kindern und Jugendlichen, die schon etwas aufgeregt in den Unterricht kamen, diese Tendenz noch verstärkt wurde.
Mit einem Instrument, das auf die tiefe Tonhöhe eingestellt war, konnte ich der Unruhe der Kinder entgegenwirken. Eine Tonhöhe, die auf C = 128 Hertz aufgebaut ist, lässt frei atmen, während Tonfolgen, die auf dem A = 440 Hz aufgebaut sind, eng machen, man kann nicht mehr frei atmen.
Auch beim Singen liegen positive Erfahrungen vor. Auf der Grundlage dieser Töne lässt sich leichter singen. Frau Maria Renold berichtet in ihrem Buch: "von Tönen, Tonleitern und dem Kammerton C = 128 Hertz" von einem Sänger, der mit Hilfe der tieferen Stimmung seine Stimme wieder in Ordnung bringen konnte. Das A der Sonnenflöte (Modell 51060) ist auf diese Tonhöhe eingestimmt.
(Norbert Thomsen, Musiklehrer)
Lieferumfang
Instrument, Stofftasche, Grifftabelle, Wischerstange